Gerhard Paul

Gerhard Paul

* 02.09.1950
† 25.05.2019
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Westfalen-Blatt

vom 13.07.2019

Alt-Bürgermeister Gerhard Paul ist tot

31.05.2019 um 12:26 Uhr

Gerhard Paul, von 1999 bis 2004 erster hauptamtlicher Bürgermeister von Bad Oeynhausen, ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Seine politische Heimat war die CDU. 1977 ist er der Partei beigetreten. Auf Stadtebene war er langjähriges Mitglied der Ortsunion Werste, deren Vorsitz er zudem über einige Jahre inne hatte.

 

Bei der Kommunalwahl 1999 setzte sich Gerhard Paul für viele unerwartet durch. Bereits im ersten Wahlgang ließ er als Kandidat der CDU als aussichtsreichsten Mitbewerber Wilhelm Spilker (SPD) hinter sich, ebenso Wilhelm Ober-Sundermeyer (FDP) und Dr. Cornelia Heintze (Grüne/Bürgerforum). Nach 47,3 Prozent im ersten Wahlgang erzielte er bei der Bürgermeister-Stichwahl seinerzeit 56 Prozent der Stimmen, für ihn und die Partei ein triumphaler Wahlerfolg. Bei der Wahl fünf Jahre später trat Gerhard Paul nicht mehr als Kandidat für das Bürgermeisteramt an. Die Bürgermeisterwahl im Herbst 2004 gewann für die Sozialdemokraten Klaus Mueller-Zahlmann gegen CDU-Kandidatin Helke Nolte-Ernsting in der Stichwahl.

Der Stadtverband der Christdemokraten hat Gerhard Paul am Mittwoch in einem Nachruf gewürdigt: »Die Nachricht vom Tode unseres Parteikollegen hat im CDU-Stadtverband tiefe Betroffenheit ausgelöst«, erklärte dessen Vorsitzender Kurt Nagel, zugleich Fraktionschef der CDU im Bad Oeynhausener Stadtrat. Weiter führte Nagel aus: »Wir verlieren mit Gerhard Paul ein engagiertes Mitglied mit einer langjährigen kommunalpolitischen Erfahrung.« Besonders hob auch er in diesem Zusammenhang die Amtszeit als Bürgermeister von 1999 bis 2004 hervor. Nagel: »In die Amtszeit von Gerhard Paul fielen einschneidende Ereignisse und Veränderungen für unsere Stadt. So wurde im Jahr 2000 gemeinsam mit der Stadt Löhne die Landesgartenschau Aqua Magica ausgerichtet, und die für Bad Oeynhausen prägende Kommunalisierung des Staatsbades wurde ebenfalls unter seiner Leitung umgesetzt.« Aber auch für Bereiche wie den Tierschutz sowie die Hege und Pflege habe er sich eingesetzt. Gerhard Paul war in seiner Freizeit als Jäger aktiv. In diesem Zusammenhang sei auch seine Unterstützung des Vereins »Damwildgehege Bad Oeynhau­sener Schweiz« zu nennen. Aus der Öffentlichkeit hatte sich Gerhard Paul gerade in den vergangenen Jahren mehr und mehr zurückgezogen.

Vor der Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister im Jahr 1999 war Gerhard Paul für die CDU-Fraktion viele Jahre als sachkundiger Bürger im Umweltausschuss aktiv. Der Stadtverbandsvorsitzende: »In diesem Jahr stand für unseren Parteikollegen die Ehrung für das 40-jährige Jubiläum in der CDU an.« An der Ehrung nahm er aus gesundheitlichen Gründen nicht teil. Sein politisches Wirken sei stets sachbezogen gewesen, »niemals unangemessen und immer auf das Wohl der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ausgerichtet«, erklärte Nagel. Die Mitglieder des Stadtverbandes würden ihn in guter Erinnerung behalten. »Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen«, sagte der Stadtverbandschef. Gerhard Paul hinterlässt seine Frau Magdalene und zwei erwachsene Söhne, Christoph und Carsten. 

 

Aus der Justiz 1999 ins Rathaus gewechselt

Gerhard Paul wurde am 2. September 1950 in Bünde-Ahle geboren. Er besuchte die Grundschule Altstadt in Bad Oeynhausen und macht 1969 sein Abitur in der Kurstadt. 
Er studierte Jura in Bielefeld, legte 1974 sein erstes Staatsexamen mit Auszeichnung ab, 1977 das zweite Staatsexamen.
1978 erfolgte eine Berufung ins Bonner Innenministerium. Ende der 1970er Jahre übernahm er die Aufgaben eines Jugendrichters in Halle/Westfalen. In den Folgejahren gehörte zu seinem Aufgabenbereich die eines Richters am Schwurgericht in Bielefeld sowie die eines Staatsanwaltes bei der Staatsanwaltschaft in Bielefeld. Aus diesem Tätigkeitsbereich wechselte er im Herbst 1999 nach der erfolgreichen Kandidatur als erster hauptamtlicher Bürgermeister und damit auch Verwaltungschef ins Bad Oeynhausener Rathaus. Zuvor war die Doppelspitze aus Stadtdirektor (zuletzt zuvor Klaus-Walter Kröll) und ehrenamtlichem Bürgermeister (zuletzt zuvor Toni Fritz) abgeschafft worden.

 

Das sagt Bürgermeister Achim Wilmsmeier

»Mein Vorgänger, Herr Paul, wird mit Sicherheit deshalb besonders im Gedächtnis bleiben, weil er der erste hauptamtliche Bürgermeister war, der als Person direkt von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt gewählt wurde. Das erforderte ein großes Umdenken, sowohl in der Politik als auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung. Von den Menschen in unserer Stadt wird er vor allem mit der Aqua Magica in Verbindung gebracht, die in seine Amtszeit fiel. Ich hätte mich gefreut, ihn zum 50-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Fismes und Bad Oeynhausen begrüßen zu können, aber dazu wird es nun leider nicht mehr kommen.«

 

 

Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Bad Oeynhausen) vom 30.05.2019

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vom 29.05.2019