Friedrich Schütte

Friedrich Schütte

* 13.10.1933
† 15.01.2022
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Westfalen-Blatt

vom 22.01.2022

Er spürte ein Stück Herforder Historie auf

20.01.2022 um 12:13 Uhr von Westfalen-Blatt

Vor mehr als 30 Jahren hat er die Freundschaft des Kreises Herford zu Quincy (Illinois) mitbegründet. Seine Forschungen zu Auswanderern aus dem Wittekindsland in die Neue Welt ebneten den Weg. Er machte sich aber auch als Journalist in der Region einen Namen, ebenso als Reiseleiter und er vertrat mit seinem Pressebüro die heimische Volksbanken gegenüber der Öffentlichkeit. Jetzt ist Friedrich „Friedel“ Schütte tot. Am vergangenen Samstag ist der Mennighüffer im Alter von 88 Jahren gestorben.

Als er 2019 schwer erkrankte, zog er sich von seinen Aktivitäten zurück. „Durch seine Verdienste hat Friedrich Schütte einen besonderen Platz in der Reihe der bedeutenden Löhner Persönlichkeiten erworben“, heißt es in einem Nachruf von Eckhard Augustin für den Löhner Lions-Club, zu dessen Gründungsmitgliedern Schütte gehörte.

Lions-Club-Präsident

Von einer seiner Reisen in die USA habe Schütte Ende der 1980er Jahre die Idee mitgebracht, einen Lions-Club zu gründen., was im Mai 1991 geschah. „,Friedel‘, wie ihn seine Freunde nannten, wurde der erste Schatzmeister“, im hohen Alter von 80 Jahren sogar noch Clubpräsident.

Der gelernte Bankkaufmann Friedrich Schütte hatte schon früh seine Leidenschaft für den Journalismus entdeckt. Viele Jahre arbeitete er als Redakteur bei Tageszeitungen. Später machte er sich selbstständig, wurde Pressesprecher der Volksbanken in OWL und führte als Reiseleiter Kunden der Bankinstitute zu Reisezielen in Europa, Amerika und Australien. 1996 ging er in den Ruhestand.

Hofporträts

Außerdem schrieb er als freier Mitarbeiter für das „Landwirtschaftliche Wochenblatt“ viele Jahre wöchentlich Hofporträts zu besonderen landwirtschaftliche Entwicklungen. „Friedrich Schütte blieb seiner bäuerlichen Herkunft, der Landwirtschaft und seinem Heimatort Löhne-Mennighüffen lebenslang eng verbunden“, schreibt Augustin.

Heimatforscher

Er habe sich bis in seine letzten Lebensjahre mit den Menschen in seinem Umfeld und ihrer Geschichte beschäftigt. Von dieser zweiten großen Leidenschaft, dem Interesse an der Lokalgeschichte, zeugten Beiträge in Fachzeitschriften zur Lokal- und Regionalgeschichte sowie Artikel in der Lokalpresse. Auch Plattdeutsch beherrschte Schütte fließend: 22 Jahre kam er im WDR-Fernsehen als der „Plattdeutsche“ zu Wort.

Als er in den 1980er Jahren bei einer USA-Reise feststellte, dass die Namen vieler Herforder Familien im Telefonbuch der Kleinstadt Quincy am Mississippi auftauchten, war sein Forscherdrang geweckt. Er begann, sich intensiv mit der Geschichte der Auswanderer zu beschäftigen, die im 19. Jahrhundert den Kreis Herford verlassen hatten und knüpfte Kontakte zu deren Nachkommen. So entstand 1988 die Partnerschaft Kreis Herford-Quincy. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte Schütte 2005 in dem Buch „Westfalen in Amerika“. Darüber hinaus kam es durch seinen Anstoß zur Gründung der deutsch-amerikanischen Freundeskreise Paderborn-Belleville und Melle.

Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Herford) vom 20. Januar 2022

Gedenkkerze

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Entzündet am 19.01.2022 um 08:23 Uhr

Westfalen-Blatt

vom 19.01.2022