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Josef Fortmeier gestorben – Gründer der Firma für Brandschutz und Lüftungstechnik
07.05.2020 um 10:33 UhrIm Alter von 92 Jahren ist Josef Fortmeier gestorben. Der Unternehmer hat vor 60 Jahren Jofo gegründet. Die Firma am Eulenweg entwickelt innovative Lösungen für Brandschutz und Lüftungstechnik, Steuerungen und Antriebe für natürlichen Rauch- und Wärmeabzug. In dem Familienunternehmen, das seit 1988 von seinem Sohn Bruno Fortmeier geführt wird, arbeiten 280 Mitarbeiter.
Josef Fortmeier ist mit acht Geschwistern in Hövelhof aufgewachsen. Wie es damals üblich war, hatten die Eltern beschlossen, dass einer der Söhne katholischer Priester werden soll. Das war aber nichts für Josef Fortmeier, der unbedingt eine Familie haben wollte. Er brach das Gymnasium ohne Wissen seiner Eltern ab. Selbstständig hatte er sich bereits eine Lehrstelle als Hufschmied gesucht.
Den Traum von einer Familie erfüllte er sich mit Hildegard, die er 1952 geheiratet hat und mit der er zwei Töchtern und einem Sohn das Leben schenkte. „Kinder waren ihm unendlich wichtig. Mein Schwiegervater hatte keine Hobbys, die Familie stand immer an erster Stelle. Wenn die Kinder etwas auf dem Herzen hatten, wurde die Drehbank abgeschaltet“, so seine Schwiegertochter Gudrun.
Josef Fortmeier machte sich am 4. Juli 1960 im ehemaligen Kuhstall auf dem Grundstück seiner Schwiegereltern in Bielefeld-Senne selbstständig. „Die Kuh kam raus, die Drehbank rein.“
Aus den ersten Hydraulikzylindern, die er fertigte, wuchs die Firma für Sondermaschinen, hydraulische Zylinder und Handpumpen zu einem der führenden Unternehmen für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Der Name Jofo setzt sich zusammen aus den ersten Buchstaben des Vor- und Nachnamens des Gründers.
Das Grundstück der Schwiegereltern wurde für den Betrieb schnell zu klein, es an dieser Stelle zu erweitern war unmöglich, weil bereits die Autobahn 33 geplant war. 1968 zog Josef Fortmeier mit dem Betrieb nach Schloß Holte-Sende um. Er gründete 1970 die Jofo Pneumatik GmbH, die Druckluft-Verriegelungszylinder entwickelte. Die ganze Familie, auch seine Schwiegereltern, zogen um an die Flurstraße. „Alle in der Familie haben immer mitgearbeitet. Die Kinder meines Schwiegervaters verdienten sich so ihr erstes Taschengeld.“ Später arbeiteten seine Tochter Anette, ihr Mann Klaus Oberteicher und sein Sohn Bruno viele Jahre parallel im Familienunternehmen. Aus der anfänglichen Lohndreherei wurde der Spezialist für Pneumatik-Zylinder (Luft), Hydraulik (Öl) und Elektroantriebe.
Sein Sohn Bruno Fortmeier, der im Gründungsjahr geboren wurde, übernahm im Alter von 28 Jahren das Unternehmen. „Josef hat die Firma voller Vertrauen und mit viel Zuversicht übergeben und sich dann auch nicht mehr eingemischt. So etwas kommt ganz selten vor.“
So wie er mit seinen Kindern umgegangen ist, war sein Verhältnis auch zu den sechs Enkelkindern und sieben Urenkeln. Er war immer für sie da. Seine Frau Hildegard hat er bis zu ihrem Tod im Dezember 2017 mehr als 15 Jahre lang umsorgt und den Haushalt organisiert. Josef Fortmeier war ein Unternehmer mit Familiensinn.
Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Schloß Holte-Stukenbrock) vom 01.05.2020