Karl Kemena

Karl Kemena

* 30.03.1928
† 16.11.2020
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Angelegt am 18.11.2020
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Westfalen-Blatt

vom 28.12.2020

Karl Kemena im Alter von 92 Jahren verstorben

18.11.2020 um 09:42 Uhr von Westfalen Blatt

Er war der Meister der Mühle

 

Karl Kemena ist tot. Der bekannte, beliebte und geschätzte Löhner Müllermeister ist nach Angaben seiner Familie am Montag friedlich eingeschlafen. Er wurde 92 Jahre alt.
„Wer an Mühle denkt, denkt automatisch auch immer an Kemena.“ So trefflich hatte es Löhnes stellvertretender Bürgermeister Egon Schewe vor zwei Jahren formuliert, als er Karl Kemena anlässlich dessen 65-jährigen Müllermeisterjubiläums den Eisernen Meisterbrief der Handwerkskammer Ostwestfalen zu Bielefeld passend zum 90. Geburtstag am 30. März aushändigen durfte. Bis zur Stilllegung 1991 bewirtschaftete der Jubilar Kemenas Mühle in dritter Generation.
Früh hatte Karl Kemena seinem Vater und Müllermeister Carl Kemena bei der Arbeit an der familieneigenen Wassermühle an der Koblenzer Straße unter die Arme gegriffen, bevor er mit 16 Jahren als Luftwaffenhelfer im Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde. Nach seiner Entlassung aus der amerikanischen Gefangenschaft 1945 trat Karl Kemena dann endgültig in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters. „Mein jüngerer Bruder Gerhard wollte lieber Organist werden“, sagte der Löhner vor zwei Jahren. Am 30. Dezember 1953 folgte die Prüfung zum Müllermeister. Dem vorausgegangen waren drei Jahre Berufsschule und fünf Gesellenjahre. „Ich weiß noch, wie ich immer mit dem Dampfzug nach Herford zur Berufsschule gefahren bin“, sagte Karl Kemena. Im Alter von 80 Jahren überschrieb Karl Kemenas Vater die Getreidemühle 1963 an seinen Sohn.
„Wir haben im schmutzigen Blaumann gearbeitet, heute ist in den großen Mühlen alles ganz sauber und steril“, sagte Karl Kemena 2018. Gearbeitet wurde „bis man fertig war“, weshalb Urlaub lange Zeit ein Fremdwort gewesen sei. Das änderte sich erst, als er 1963 seine Frau Gerda Kemena kennenlernte, die ihn mit ihrer Lehre in häuslicher Landwirtschaft unterstützte. „Wir haben es eingerichtet, auch neben der Arbeit ab und zu wandern zu gehen“, sagte Gerda Kemena vor zwei Jahren. 1991 wurde Kemenas Mühle stillgelegt. Heute befindet sich in der 2000 unter Denkmalschutz gestellten Mühle Kemenas Mühlenmuseum.

 

Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Löhne) vom 18. November 2020

 

 

Gedenkkerze

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Entzündet am 18.11.2020 um 08:42 Uhr

Westfalen-Blatt

vom 18.11.2020