Dr. Phil. Lore Blanke

Der Herforder Kunstverein nimmt Abschied von Dr. Lore Blanke. Die promovierte Historikerin, die den Verein von 2003 bis 2009 geleitet hatte, starb im Alter von 80 Jahren. „Mit Bestürzung haben wir von ihrem Tod erfahren“, schreibt die heutige Vorsitzende Sarah Heitkemper. Die Verstorbene habe den Kunstverein in schwierigen Zeiten stabilisiert und in ihrer Amtszeit habe es herausragende Ausstellungen gegeben.

Nachdem Lore Blanke aus familiären Gründen nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stand, wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt und stand fortan beratend zur Seite. Sie war bis zu ihrem Tod fast 33 Jahre Mitglied im Kunstverein.

Die Kunstpädagogin Sonja Ziemann-Heitkemper erinnert sich noch gut an die Zeit, in der Lore Blanke den Vorsitz innehatte: „Es waren schwierige Zeiten für den Kunstverein, als sich das Marta etablierte.“ Die Situation sei mitunter konfrontativ gewesen: „Mit ihrer vermittelnden Art war sie die beste Wahl, die wir damals treffen konnten.“

Ziemann-Heitkemper denkt dabei unter anderem an eine Ausstellung mit Arbeiten des belgischen Künstlers James Ensor, die im November 2004 eröffnet wurde. Die Präsentation sei durch Vermittlung von Jan Hoet zustande gekommen. Dass der Marta-Direktor an der Eröffnung im Pöppelmann-Haus teilnahm, führt die Kunstpädagogin auch auf die vermittelnde Art Lore Blankes zurück: „Sie fand immer die richtigen Worte.“

Die Verstorbene war nie eine Frau, die sich auf öffentlichen Terminen oder auf Fotos in den Vordergrund drängte. Sonja Ziemann-Heitkemper beschreibt sie treffend als „vornehm zurückhaltend und gleichzeitig durchsetztungsstark“. 

Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Herford) vom 18. November 2023