Die Universität Paderborn trauert um ihren ehemaligen Rektor Prof. em. Dr. Hans-Dieter Rinkens. Er verstarb am 29. Mai 2023. Rinkens leitete die Hochschule von 1987 bis 1991. „Vor 50 Jahren wurde Rinkens an die damalige Gesamthochschule Paderborn berufen und vertrat bis zu seiner Emeritierung 2010 das Fachgebiet Mathematik und ihre Didaktik“, teilt die Universität mit. Von 1976 bis 1983 war er Prorektor für Struktur- und Haushaltsfragen im Gründungsrektorat der Universität-Gesamthochschule Paderborn.
In seiner Amtszeit habe er maßgeblich die Weichen für den Neubau des Audimax gestellt. Rinkens habe sich in besonderer Weise für die Lehrerbildung in Paderborn engagiert, würdigt die Uni.
Als Gründungsvorsitzender hat Rinkens mit dem Paderborner Lehrerausbildungszentrum (PLAZ) eine Institution mit bundesweiter Strahlkraft gegründet und zur heutigen PLAZ-Professional School weiterentwickelt.
„Hans-Dieter Rinkens hat die Entwicklung der Universität Paderborn wesentlich mitgeprägt. Wir verlieren einen wertvollen Menschen und wichtigen Unterstützer“, würdigt Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitt Riegraf die Verdienste von Rinkens.
Prof. Dr. Peter Schreier, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik, betont: „Hans-Dieter Rinkens war in vielen Kontexten landes- und bundesweit als weltoffener Wissenschaftler und Förderer fortschrittlicher Ideen gefragt. Mit ihm verliert die Universität eine renommierte Forscherpersönlichkeit.“
Klarheit, Anschaulichkeit und Schulpraxisbezug prägten seine Veranstaltungen. Mehrfach wurde er für hervorragende Lehre ausgezeichnet und schuf mit der Einrichtung des „Mathe-Treffs“ einen Lernort für Studierende, der Vorbild für andere Bereiche geworden sei, schreibt die Universität in ihrer Pressemitteilung. Als Hauptherausgeber der „Welt der Zahl“ hat er eine äußerst erfolgreiche Schulbuchreihe gestaltet. Rinkens engagierte sich in Fachgesellschaften wie der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) oder dem Verein zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU) und wirkte auch als Berater der Kultusministerkonferenz. Von 1996 bis 2006 war er Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW). In seiner zehnjährigen Amtszeit setzte sich Rinkens für die Interessen der Studierenden und mehr soziale Durchlässigkeit des deutschen Hochschulsystems ein und erwarb sich den Ruf des Kämpfers für mehr Chancengleichheit.
Besondere Anliegen waren ihm auch Musik und Kultur. Als „Architekt“ der Kooperation mit der Hochschule für Musik Detmold trug er zur Gründung des Hochschulorchesters der Universität bei. 2015 wurde Rinkens mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.