Herbert Even

Herbert Even

* 05.12.1955
† 09.01.2024
Erstellt von wb-trauer.de GmbH & Co. KG
Angelegt am 13.01.2024
982 Besuche

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Über den Trauerfall (4)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Herbert Even, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

16.01.2024 um 16:03 Uhr von Westfalen-Blatt
Foto 1 für Herbert Even

16.01.2024 um 16:01 Uhr von Westfalen-Blatt
Foto 2 für Herbert Even

Bürgermeister Tim Kähler würdigt verstorbenen Ratspolitiker

16.01.2024 um 15:54 Uhr von Westfalen-Blatt

„Herbert Even wird uns fehlen“ Bürgermeister Tim Kähler hat viele Jahre mit Herbert Even zusammengearbeitet

Das langjährige Ratsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen, Herbert Even, ist am vergangenen Dienstag (9. Januar) nach schwerer Krebserkrankung verstorben. Er wurde 68 Jahre alt. Dazu äußert sich Herfords Bürgermeister Tim Kähler.

„Die Nachricht hat mich tief getroffen. Ich habe Herbert Even sehr geschätzt, auch menschlich, und ihm von Herzen gewünscht, dass er wieder gesund wird und mit uns im Rat bald wieder gemeinsam wichtige Entscheidungen für Herford treffen kann“, teilt der Verwaltungschef in einem Presseschreiben am Mittwochmittag (10. Januar) mit.

Und weiter heißt es: „Wir waren nicht immer einer Meinung. Herbert Even war hart in der Sache, aber immer fair im Umgang. Er war engagiert, politisch versiert und immer top informiert. Sein Tod ist ein großer Verlust für den Rat und die Stadt Herford.“

Herbert Even saß knapp 40 Jahre für Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Herford. 1984 wurde er erstmals in den Rat der Stadt gewählt. Er übernahm zunächst den Fraktionsvorsitz, später den stellvertretenden Fraktionsvorsitz.

Der Kommunalpolitiker Herbert Even engagierte sich neben der Ratsarbeit unter anderem im Haupt- und Finanzausschuss, im Bau- und Umweltausschuss, im IAB Immobilien und Abwasser Betriebsausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss. In den Jahren 2014 und 2020 war Herbert Even für seine Partei als Bürgermeisterkandidat in Herford ins Rennen gegangen, beide Male gewann Tim Kähler.

„Die Stadt Herford trauert um einen verdienten und engagierten Kommunalpolitiker. Er wird uns fehlen. Unser aufrichtiges Beileid und Mitgefühl gilt seiner Familie“, sagt Bürgermeister Tim Kähler.

Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Herford) vom 11. Januar 2024

Grünen-Ratsherr nach langer Krankheit im Alter von 68 Jahren gestorben

16.01.2024 um 15:52 Uhr von Westfalen-Blatt

Große Trauer um Herbert Even

Er war der dienstälteste Ratsherr, exzellent in der Verwaltung vernetzt und durch und durch ein politischer Mensch: Im Alter von 68 Jahren ist am Dienstag (9. Januar) nach schwerer Krankheit der Herforder Grünen-Politiker Herbert Even verstorben.

Die Lücke, die Herbert Even in der Herforder Politik hinterlässt, ist groß. Und das nicht nur in seiner Fraktion. Fast vier Jahrzehnte – seit 1984 - gehörte der Geschäftsführer der Firma Comuna Metall dem Herforder Rat an.

In dieser langen Zeit saß er etlichen Ausschüssen vor, kandidierte dreimal für das Amt des Bürgermeisters (zuletzt 2020) und trug wesentlich mit dazu bei, dass sich die Grünen als drittstärkste Kraft im Herforder Rat etabliert haben.

Eine schwere Krankheit hinderte ihn in den vergangenen Monaten daran, an Sitzungen im Rathaus teilzunehmen. Aber auch vom Krankenbett aus war er bestens informiert, gab Einschätzungen ab und kündigte schon mal die nächste Pressemitteilung an.

Als Grüner konnte er für einen weiteren Ausbau des Gewerbegebiets in Elverdissen und somit die Versiegelung von weiterer Fläche stimmen, weil ihm als Geschäftsführer eines Unternehmens klar war, dass Herford weitere Gewerbeansiedlungen benötigt.

Bei neuen Wohngebieten wies er stets darauf hin, dass auch Wohnraum für jene geschaffen werden müsse, die nur über einen schmalen Geldbeutel verfügten. Seine Eltern hätten ihm und seinen drei Geschwistern früh vermittelt, dass man sich auch um andere kümmern müsse, sagte er einmal.

Herbert Even ging auch Konflikten nicht aus dem Weg. Wenn sich der Geschäftsführer eines städtischen Tochterunternehmens über den zähen Findungsprozess bei Ratsentscheidungen beklagte, machte Even auch schon einmal mit Nachdruck deutlich, dass der Rat und kein Geschäftsführer über wichtige Zukunftsfragen entscheide.

Der Grünen-Politiker duckte sich nicht weg, wenn in öffentlichen Runden mal wieder über die hohen Kosten für das Marta-Museum gestritten wurde. Er stand für das Museum und für die Entscheidung der Stadt, an der Goebenstraße einen Gehry-Bau zu errichten.

Zuletzt machte sich der 68-Jährige auch viele Gedanken zum geplanten OWL-Forum. Noch im Oktober meldete er sich in dieser Zeitung lautstark zu Wort, um seinen Unmut über die mangelhaften Zahlen zum Ausdruck zu bringen, die mit dem neuen Gutachten vorgelegt worden seien.

Nicht, weil er gegen das OWL-Forum war. Im Gegenteil. Wohl aber, weil er die Risiken kannte, die mit dem Projekt verbunden sind. Bis zuletzt machte er deutlich, wie schwer die Entscheidung ist, die der Stadtrat nun zu treffen hat.

Seit 1984 saß Herbert Even im Herforder Rat. Geboren in Hannover, aufgewachsen im Oldenburger Land verschlug es ihn 1976 zum Studium nach Bielefeld.

Als 24-Jähriger war er 1979 Mitbegründer der Bielefelder Grünen, etwas später kam er zum Herforder Stadtverband. Von Beruf Soziologe, leitete Even über 30 Jahre als Geschäftsführer die Firma Comuna Metall mit Sitz in Enger-Oldinghausen.

Im Bau- und Umweltausschuss setzte er wichtige Impulse für die Stadtentwicklung. Er wollte, dass Herford immer ein bisschen besser, ein bisschen schöner und natürlich „ein bisschen grüner“ wird.

Am Samstag (6. Januar) habe ich zuletzt mit Herbert Even telefoniert. Es ging mal wieder um aktuelle Themen: Hochwasserschutz, der geplante Kreisel vor dem Königin-Mathilde-Gymnasium und natürlich das OWL-Forum. Wir verabredeten uns zum nächsten Telefonat Ende Januar, nach der Klausurtagung der Ratsmitglieder zum OWL-Forum. Dazu wird es jetzt nicht mehr kommen. Herford hat eine wichtige kommunalpolitische Stimme verloren.

Nachruf aus dem Westfalen-Blatt (Ausgabe Herford) vom 11. Januar 2024