Die SPD in Herford trauert um Johanna Beitmann-Spanier. Die langjährige Kommunal- und Sozialpolitikerin starb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren.
„Wir verlieren mit ihr eine ebenso kämpferische, wie mitfühlende Gestalterin des sozialen Lebens im Kreis Herford“, schreibt der SPD-Kreisvorsitzende Stefan Schwartze in einem Nachruf.
Johanna Beitmann-Spanier (Jahrgang 1943) entstammt einer Familie mit österreichischen Wurzeln, die es ins Sauerland verschlagen hatte. Nach Stationen in Bremen und Göttingen kam die gelernte Sekretärin dann 1970 nach Herford.
Über ihren ersten Ehemann Bert Beitmann fand sie in der Aufbruchstimmung der Willy-Brandt-Jahre 1972 den Weg in die SPD. Der Ortsverein Ahmser Straße wurde zu ihrer politischen Heimat.
Hier organisierte sie zunächst Stadtteilfeste und Wahlkämpfe, bald unterstützte sie auch die Arbeit der hiesigen Arbeiterwohlfahrt. Hier lernte sie auch ihren zweiten Ehemann Wolfgang Spanier kennen, dessen Weg in die Kommunalpolitik und später in den Bundestag sie aktiv unterstützte.
1989 wurde Johanna Beitmann-Spanier selbst in den Herforder Kreistag gewählt, dem sie bis 2004, also insgesamt 15 Jahre, angehörte. Im Herforder Kreistag machte sich Johanna Breitmann-Spanier bald einen Namen als streitbare und hartnäckige, aber auch fachlich überzeugende Akteurin. Die Sozial- und Gesundheitspolitik wurde in dieser Zeit ihr wichtigstes politisches Arbeitsgebiet.
Als Vorsitzende des zuständigen Fachgremiums steuerte sie die Umwandlung des Kreiskrankenhauses in eine Anstalt Öffentlichen Rechts (AÖR). Dabei gelang es Johanna Breitmann-Spanier, ein parteiübergreifendes Bündnis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Hauses in kommunaler Trägerschaft zu schmieden.
Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Kreisparlament blieb sie ab 2004 dem Gesundheits- und Sozialwesen verbunden. Die Politikerin engagierte sich lange Zeit in der Seniorenarbeit und für den Herforder Mittagstisch.
Zuletzt setzte sie sich mit aller Kraft für die Verankerung einer leistungsfähigen Palliativmedizin am Klinikum Kreis Herford ein. 2017 gründete sie einen Förderverein, der um bürgerschaftliche Unterstützung für die Palliativstation warb und dessen Vorsitz sie bis zuletzt innehatte.
Auf eben dieser Station erlebte sie nun die letzten Tage ihres Lebens. Am Sonntag ist sie gestorben. „Wir haben ihr viel zu verdanken“, heißt es im Nachruf des SPD-Kreisverbands.